Akupunktur als Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin ist eine medizinische Heilweise, die durch das Einstechen von Nadeln in spezifische Körperpunkte versucht, die Gesundheit mit körpereigenen Kräften wiederherzustellen und zu erhalten. Durch die Nadelung oder die Erwärmung dieser Punkte wird der Organismus angeregt, sich selbst wieder ins Gleichgewicht zu bringen, indem er die körpereigenen Selbstheilungskräfte aktiviert. Traditionell versteht man unter Akupunktur die Regelung des Flusses der den Körper in Leitbahnen durchströmenden Lebensenergie, die in China "Qi" (sprich: Tschi) genannt wird. Dieses Leitbahnsystem ist ein energetisches Netzwerk von Kanälen, das die Akupunkturpunkte miteinander verbindet und über innere Verläufe auch die inneren Organe und andere funktionelle Systeme verknüpft und beeinflusst.
Die Akupunkturbehandlung besteht aus dem Stechen von wenigen sorgfältig ausgewählten Punkten, überwiegend mit Stahlnadeln, um das zuvor festgestellte Ungleichgewicht zu korrigieren. Eine allgemeine Richtlinie besagt, dass man nicht mehr als 8 Nadeln pro Seite (also bis insgesamt 16 Körperakupunkturnadeln) gleichzeitig verwenden soll. Das so genannte Nadelgefühl ("De Qi") ist charakterisiert durch ein Gefühl von Enge oder Schwere um die Nadel herum oder als einen dumpfen, wellenförmigen Schmerz, Pulsieren, Zusammenziehen, Schwere- oder Wärmeempfindung oder elektrisierende Ausstrahlung am Punkt oder in dumpfer Ausbreitung im Meridianverlauf. Variationen der De-Qi-Sensation in Abhängigkeit von Punktauswahl, Erkrankung, Krankheitsverlauf, Erkrankungsphase und Körperkonstitution des Patienten sind möglich. Die Nadeln sind sehr fein (0,2 mm Normdicke). Sie verbleiben zwischen 20 und 40 Minuten lang im Körper und der Patient ruht während dieser Zeit. Eine weitere Behandlungsmethode, die mit der Akupunktur kombiniert werden kann, ist die Moxibustion. Hierbei wird die in speziellen Verfahren aufbereitete Wolle aus Blättern der Beifußpflanze (Artemisia vulgaris) auf den Nadelköpfen oder auf Unterlagen über Akupunkturpunkten verglüht. Diese besonders heilsame Wärme stärkt die Lebenskraft (Qi) im Organismus.